Mütter und Töchter

Die erste und auch wichtigste Beziehung einer Frau ist die Beziehung zur Mutter. Die Mutter ist diejenige, die dem kleinen Mädchen vorlebt, was es heißt Frau zu sein. An ihr lernt das Kind typische weibliche Attribute kennen und leben.

Nun ist Weiblichkeit nicht für jede Frau das Gleiche. Jeder Mensch ist individuell und so lebt jede Frau ihre Vorstellung von Weiblichkeit anders (auch geprägt durch das Vorbild der Mutter oder durch kulturelle Unterschiede).

Meist wird das „Konzept Frau“ in der Pupertät hinterfragt und in dieser Zeit kommt es oft zu heftigen Auseinandersetzungen mit den zwei Generationen. Ist die Mutter bereit an ihrer Tochter zu wachsen und sie nimmt die Herausforderung an,  kann auch sie in dieser Zeit eine Bestandsaufnahme ihrer Vorstellungen und Lebensweise durchleben, reflektieren und Veränderungen vornehmen. Töchter sind Lernfelder, Mütter auch.

Was ist Weiblichkeit für mich? Was will ich von der Mutter übernehmen, was nicht? Wie stark ist die Mutter in ihrem Körper, in ihrer sinnlichen Harmonie? Wie Harmonisch kann sie die Tochter in ihrer weiblichen Entwicklung stützen und begleiten?

Diese Frage kann sowohl die Mutter, als auch das junge Mädchen vor Herausforderungen stellen. Denn nur wer sich mit seiner eigenen weiblichen Rolle auseinander gesetzt hat, kann ein starkes Vorbild für die heranreifende Frau sein.

Nun ist es aber oft so, dass viele Frauen sich wenig Gedanken über ihre Rolle als Frau gemacht haben. Selten wird für sich selbst definiert, was es bedeutet Frau zu sein. Automatisch wird das Bild der Mutter gelebt, wenig hinterfragt und für sich neu gestaltet.

Dann kann es passieren, dass nicht erkannt wird, dass die eigene Mutter mehr narzisstische Züge hatte oder depressiv war, sich eher manipulativ Verhalten hat und mehr Zuwendung vom Kind einforderte als sie bereit war zu geben und vieles mehr….

Hans-Joachim Maas prägte dafür den Begriff der „Müttervergiftung“. Die Bedürfnisse des Kindes werden nicht erkannt, das weibliche Fürsorgeprinzip wird nicht gelebt und das Kind mit seinem Bedarf an Zuwendung und Liebe allein gelassen.

Das kann Folgen für das spätere Leben haben und auf die Art, wie sie selbst ihre Kinder erziehen wird.

Weiblichkeit ist kein leerer Begriff. Es ist ein Prinzip das gelebt wird. Entweder automatisch oder bewusst gewählt. Und er bestimmt in gewissen Teilen, die Art wie Töchter von Müttern erzogen werden. Darum lohnt es sich als Frau, sich Gedanken darüber zu machen und die Rolle, die man lebt, zu hinterfragen.

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