„Trauma ist ein Bruch in dem Schutzwall gegen (Über-)Stimulierung, der zu einem überwältigenden Gefühl der Hilflosigkeit führt“
Sigmund Freud
Laut ICD-10 wird ein Trauma als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet. Es entsteht als eine verzögerte oder lang anhaltende Reaktion auf ein belastendes und überwältigendes Ereignis katastrophalen Ausmaßes.
Dazu gehörten:
- Naturereignisse
- Kampfhandlungen
- Schwere Unfälle
- Zeuge eines gewaltsamen Todes anderer
- Opfer von Folterung, Vergewaltigung usw.
Traumatische Ereignisse sind etwas besonderes, weil sie die normale menschliche Anpassung an das Leben überwältigen. Der gemeinsame Nenner aller Taumata ist ein Gefühl von:
- Intensiver Angst
- Hilflosigkeit
- Kontrollverlust
- Drohenden Todes
Bei einem Trauma geht es auch um den Verlust der Verbindung zu uns selbst, zu unserem Körper, zu anderen (oft geliebten) Mensch, zu unseren Familien und zu unserer Umgebung.
Dieser Verlust lässt sich oft schwer erkennen, weil er sich allmählich einstellt und nicht schlagartig. Wir passen uns dieser Veränderung an und merken oft nicht das wir das tun. Vielleicht gibt es irgendwo in uns ein Gefühl, dass etwas nicht stimmt, dass wir uns nicht so gut fühlen, dass unser Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und unsere Verbindung zum Leben immer mehr abnehmen.
Grundsätzlich stehen uns bei bedrohlichen Situationen drei Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Totstellreflex(Erstarrung).
Gelingt uns Flucht und Kampf, reguliert sich unser Nervensystem und ein Gleichgewicht im Organismus wird hergestellt. Können diese beiden Optionen aber nicht erfolgreich ausgeführt werden, greift der Totstellreflex. Die Energie, die unser System für Kampf und Flucht bereit gestellt hat, wird nun im Nervensystem gebunden, dies nennen wir Trauma.