Der Unterschied von Liebe und Bindung

Du bist Mutter und liebst deine Kinder, trotzdem gibt es Kinder, die sich zurückgesetzt und nicht geliebt fühlen? Vielleicht gibt es sogar einen Kontaktabbruch und du kannst dir nicht erklären wieso?

Du bist Tochter/Sohn und fühlst dich nicht geliebt? Du hast das Gefühl, deine Eltern verstehen dich nicht und ihr sprecht eine völlig andere Sprache?

So treffen zwei unterschiedliche Meinungen aufeinander. Der eine tut alles, um seinen Kindern zu zeigen, dass er sie liebt, der andere schüttelt nur den Kopf und reagiert mit Ablehnung.

An was könnte das liegen?

Ich würde sagen, alle Eltern lieben ihre Kinder. Es mag Ausnahmen geben, aber im Großen wollen Eltern das Beste für ihre Kinder. Kinder sehen das oft anders. Sie fühlen sich nicht verstanden, nicht gesehen oder sogar missachtet. Das wiederum verstehen viele Eltern nicht, haben sie doch alles für ihre Kinder getan.

Ein Kreislauf.

Hier würde es helfen eine differenziertere Sicht einzunehmen.

Alles für seine Kinder zu tun, mag aus Liebe motiviert sein, aber ist es auch das, was das Kind braucht?

Ein Beispiel:

Zu der Zeit, als ich auf die Welt kam, war es üblich, dass Babys direkt nach der Entbindung in ein Kinderzimmer kamen und von der Mutter getrennt wurden. Hier hat man einer Norm entsprochen, die damals so üblich war. Dabei wurde nicht berücksichtig, ob die Mutter das so wollte oder was das Kind brauchte. Es war „Normal“ so.

Heute weiß man, dass die erste Zeit nach der Geburt wichtig für  den Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind ist. Kinder werden der Mutter auf den Bauch gelegt, das Kind darf den Weg zur Brust der Mutter finden und so den Abschluss der Geburt signalisieren.

Hier haben wir zwei Beispiele dessen, wie im Beispiel Bindung, für die Kinder gesorgt wurde. Niemand wollte den Kindern etwas Böses und doch gab es beim ersten Beispiel einen massiven Bindungsabbruch. Etwas, das im späteren Leben Probleme verursachen kann.

Auch später, in der Erziehung gibt es Beispiele, die die Bindung beeinträchtigen können. Zum Beispiel, wenn Eltern das Weinen ihres Kindes nicht richtig deuten können und nicht auf das Bedürfnis des Kindes eingehen, weil sie vielleicht nicht erkennen, dass das Kind jetzt Zuwendung braucht statt Nahrung.

Vielleicht hatten die Eltern selbst keine gute Bindungsbeziehung und eine gute Einstimmung seitens ihrer Eltern und haben somit selbst nicht gelernt, wie es richtig wäre.

Dabei versuchen sie alles, um es richtig zu machen. Sie haben sich Informiert, viele Bücher gelesen und Erziehungsvideos gesehen. Vielleicht haben Sie sogar eine pädagogische Ausbildung und doch können sie die Signale ihres Kindes nicht deuten.

So kommt es zu einem Missverständnis: Die Eltern wollen das Beste für ihr Kind, können aber sein Bedürfnis nicht erkennen. Es fehlt an der nötigen Einstimmung.

Dabei kann man niemandem einen Vorwurf machen. Jeder tut sein Bestes. Doch ein verletztes „inneres Kind“ kann oft diesen Unterschied nicht erkennen. Vorwürfe häufen sich und Eltern verstehen es nicht, da sie doch aus Liebe gehandelt haben.

Ein aufeinander Zugehen, miteinander Sprechen und Austausch auf erwachsener Ebene sind hier ein Weg zur Bewältigung von Verletzungen und Missverständnissen. Denn erst, wenn wir gemeinsam an diesen Themen arbeiten, kann ein neues Bewusstsein entstehen, um generationsübergreifende Traumata auflöst zu können.

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